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9. Ausgabe
Die Studentenweihe
Einer der wichtigsten Tage für die Studenten des ersten Studienjahres... ein mit Spannung, Neugier und ein wenig unwohlem Gefühl erwartetes Ereignis... Ein Fest sowohl für die Neulinge, als auch für die, die es organisieren...
Es geht um die Studentenweihe. Unsere fand am 26.11.2003 statt. Sie wurde in dem Wirtshaus „Soplicowo“ organisiert. Dieses Wirtshaus liegt in Myślęcinek. An dem genannten Tag trafen sich alle unsere neuen Freunde des ersten Studienjahres der Germanistik an einer bestimmten Bushaltestelle und von dort aus fuhren wir gemeinsam zu der Veranstaltung. Das war nicht die erste Studentenweihe, die in diesem Jahr stattfand, denn schon früher wurde eine organisiert; die frühere Feier war jedoch für alle Erstjahrstudenten unserer Akademie. Das zweite Mal sollten wir also in einem kleineren, vertrauten Kreis feiern, denn nur Germanistikstudenten waren anwesend.
Als wir ankamen, sahen wir schon ein paar neue Gesichter – am Tisch neben dem Unseren saßen schon Studenten des zweiten Studienjahres. Wir nahmen Platz und erwarteten mit Spannung, was weiter passieren wird. Die älteren Studenten hielten uns für eine sehr lange Zeit in Ungewissheit. Als wir endlich aufgefordert wurden, aufzustehen und uns neben der Theke zu versammeln, gehorchten wir mit gemischten Gefühlen dem Befehl. Unsicher hörten wir zu, als eine der älteren Studentinnen ihre Rede anfing. Viele Fragen gingen uns durch den Kopf: Was haben sie wohl für uns vorbereitet? Werden sie uns hart behandeln oder werden sie wohl Gnade über uns ergehen lassen? Nach der kurzen Rede fing die Weihe endlich an. Wir stellten uns in einer Reihe auf und mussten brav warten, bis jeder der Reihe nach dran ist. Unsere erste Aufgabe bestand darin, dass wir mit einem um den Hals gebundenen Lätzchen einen sauren Saft trinken mussten; dabei hat uns jemand auf die Stirn unsere Namen mit einem roten Lippenstift geschrieben. Gleich danach fanden zwei Wettspiele statt: Kalauer und „Dudenwettrennen“. Das zweite Spiel war umso interessanter, weil wir uns den „Duden“, den wir zwischen den Beinen hielten, weiter reichen mussten. Obwohl das sehr unbequem war, mussten wir auf diese Weise eine Runde laufen. Dann konnten wir zum letzten und gleichzeitig wichtigsten Teil dieser Weihe übergehen, nämlich dem bedeutendsten Schwur unseres ganzen Studiums – dem Schwur „des Germanistikstammes“, den wir mit erhobener Hand auf den „Duden“ schwören mussten. Danach bekamen wir ein Zertifikat und damit war die Zeremonie beendet.
Wir gingen zu unseren Plätzen, wo uns das Essen serviert wurde. Leider dachte man dabei nicht an Vegetarier, die auch Fleisch serviert bekommen haben und denen man keine Alternative angeboten hat. Kasia sagte dazu: ich war unangenehm überrascht, dass man mir das Essen gab und nicht gefragt hat, ob ich überhaupt Fleisch will, aber zum Glück gab es auch Broccoli, nach denen ich verrückt bin und die haben die Sache gerettet. Außerdem war das Essen von kleinster Bedeutung. Hauptsache ist, wir haben uns gut amüsiert“. Gosia war auch nicht besonders mit dem Essen zufrieden: Mir hat man den Teller weggenommen, bevor ich zu Ende gegessen habe, aber ich vergaß das schnell, denn ich hatte sowieso gute Laune“.
Mit vollem Magen und gut gelaunt gingen einige Personen aufs Parkett, wo man sich bei guter Musik bis zum Schluss amüsieren konnte. Um Mitternacht war die Party zu Ende.
Am nächsten Tag tauschten wir unsere Meinungen über die Studentenweihe aus. Im Grunde waren alle zufrieden Gosia meinte: „Mir hat es gefallen, dass auch die Dozenten mit uns gefeiert haben. Sie haben getanzt und an Wettbewerben teilgenommen. Es herrschte eine lockere Atmosphäre.“ Ania dagegen sagte: „Ich habe eine bessere Party erwartet. Zu wenig Personen waren auf dem Parkett und der Ort, an dem das stattfand, war viel zu weit und es war schwierig, dort hin und wieder zurückzufahren.“
Alles in Allem war die Feier ein Erfolg. Wir amüsierten uns prächtig und wir denken, dass Studentenweihen als Tradition unseres Lehrstuhls anerkannt werden sollten.
Marta Wojtowicz
Karina Rafińska